Deutsch ist Grundlagenfach und vermittelt Kompetenzen, die es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, schulische, berufliche und alltägliche kommunikative Anforderungssituationen und Sachverhalte 

1. zu erfassen, mit ihrem Vorwissen zu verbinden und Folgerungen aufzustellen,
2. mögliche sprachliche Mittel oder Bedeutungen/Leseweisen und Schlussfolgerungen damit zu verbinden, diese in bezug auf die Situation zu reflektieren und auszuwählen,
3. zielgerichtet und sprachlich richtig anzuwenden,
4. die Wirkung zu erfassen, das Sprachverhalten zu überdenken und anzupassen.

Im Deutschunterricht werden die Grundlagen gelegt, im Fachunterricht, in den Fächerverbünden und in Handlungs- und Projektsituationen sollen diese Kompetenzen vertieft und reflektiert angewendet und geübt werden. Daraus ergibt sich ein spiral-didaktischer Aufbau mit systematischem aber abwechslungsreichem Üben. Dies muss gemeinsam geplant werden (Klassenkonferenzen).

Grundprinzipien des Deutschunterrichts in der Werkrealschule sind:

  • Aufbau von Erfolgszuversicht zur Überwindung von Misserfolgs- und Angsterlebnissen
  • Individuelle Analysen und Lernstandsbeschreibungen sowie darauf beruhende individuelle Förderpläne zum nachhaltigen Einüben von Basiskompetenzen
  • Standardsprache fördern, Erweiterung eines alltagstauglichen passiven und aktiven Wortschatzes in allen Fächern und Fächerverbünden
  • Anschluss an die Lebenswelten und Sprachen auch von Schülerinnen und Schülern mit anderer Muttersprache.
  • Deutsch als Zweitsprache in differenziertem Unterricht
  • gezieltes Kommunikationstraining, verbunden mit Darstellendem Spiel, auch zur Förderung der sozialen Kompetenz und des Textverständnisses
  • Lesecurriculum: Förderung der Lesekompetenz erhält zentrale Bedeutung, Strategien des Umgangs mit Texten werden systematisch gefördert
  • Bücher sind Gesprächspartner der Schüler. Literarisches Leben als Teil der Schulkultur: Lesezeiten, Leseecken, Lesungen, Theaterbesuche, Gedichtvorträge, Zeitung in der Schule
  • neben dem funktionalen Schreiben erhalten die Schüler Raum für individuelles Schreiben
  • Schüler sollen verantwortliche Sprecher und Schreiber werden. Fehlerfreies Schreiben eigener Texte und Erkennen eigener Unsicherheiten sowie die Möglichkeiten, sich Sicherheit zu verschaffen, sind Bezugspunkt des Rechtschreibunterrichts. 
  • Basis durch Grundwortschatz und Erweiterung in themenbezogenen Wortschätzen, Einüben von Ausnahmewörtern 
  • Leitfach für Informationstechnische Grundbildung, Lehrgänge für die Textverarbeitung und die Kommunikation mit elektronischen Medien in gemeinsamer Verantwortung aller Fächer und Fächerverbünde

• Die Standards orientieren sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen der Sprachlehr- und Sprachlernforschung (Sprachenlernen ist ein vieldimensionaler, dynamischer Prozess).

• Die Formulierungen der Ziele und Inhalte orientieren sich am „Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen“, Europarat, Straßburg 2001.

• Als Kompetenzbereiche werden Kommunikative Fertigkeiten, Beherrschung der sprachlichen Mittel, Umgang mit Texten, Kulturelle Kompetenz und Methodenkompetenz genannt und mit Könnensformulierungen beschrieben.

• Die Standards bauen auf denen der Grundschule auf. Der immersiv-reflexive Sprachunterricht der Grundschule wird in einen handlungsorientierten Unterricht (Sprache nicht als Unterrichtsgegenstand, sondern als Medium) übergeführt, der sich an den Fähigkeiten und Interessen der Lernenden orientiert, altersgemäße Alltagssituationen thematisiert und sich in einer systematischen Progression vom Einfachen zum Komplexen entwickelt. 

• Handlungsorientierter Unterricht lässt sich auch in Verbindungen mit anderen Fächern und in Projekten umsetzen, was auch die Möglichkeit des bilingualen Lehrens und Lernens einschließt.

• Weitere Förderung der Sprachlernkompetenz und der Sprechbereitschaft.

• Systematischer Aufbau eines „mentalen Lexikons“ (Wortschatzarbeit)

• Kategorienbildungen bleiben im Allgemeinen implizit, können jedoch im Einzelfall explizit gemacht werden. Im Zusatzunterricht und im Unterricht der Klasse 10 kommt expliziter Kategorienbildung eine höhere Bedeutung zu. Ein Nachdenken über Sprache (language awareness) findet auf allen Klassenstufen statt.

• Dem Umstand, dass für viele Schüler Deutsch nicht Muttersprache, bzw. die Zielsprache nicht erste Fremdsprache ist, wird Rechnung getragen (Mehrsprachigkeit). Hier hat auch die Portfolioarbeit ihren Platz.

• Der Blick wird auf die gelungene Kommunikation gerichtet (fluency before correctness), auf Kompetenzen, nicht auf Defizite. Die Könnensformulierungen der Standards erleichtern die Leistungsbeurteilung und besonders die Selbstevaluation der Schülerinnen und Schüler.

• Durch die gemeinsame Orientierung aller Schularten am Referenzrahmen, ist eine vertikale Kohäsion möglich.

• Die Unterrichtskultur im Mathematikunterricht ist genauso entscheidend wie der behandelte Stoff. Die wichtigste Aufgabe ist demzufolge die Weiterentwicklung der mathematischen Unterrichtskultur. 

• Die Merkmale des Unterrichts können so beschrieben werden:

• Orientierung an zentralen Ideen

Der Mathematikunterricht orientiert sich an zentralen Ideen, diese verbinden Mathematik und außermathematische Kultur. 

Schätzen und Überschlagen erhalten einen höheren Stellenwert, die Bedeutung der schriftlichen Rechenverfahren tritt zurück, Formeln stehen erst am Ende eines Erkennt-nisprozesses. 

• Ermöglichen von Verstehen

Zentrales Anliegen des Mathematikunterrichts ist die Sicherung eines Grundverständ-nisses. Dabei wird bei allen Themenfeldern das Allgemeine, das Wesentliche, das Verbindende aufgezeigt. Durch die Diskussion von Lösungsansätzen, die produktive Auseinandersetzung mit Fehlern und durch den Einblick in erfolgreiche Lösungsstrate-gien wird das Verstehen besonders gefördert. 

• Anregung zur Eigenaktivität

Selbstständiges Lernen und kooperatives Lernen wechseln sich im Mathematikunterricht ab, dabei ist jegliches Tun auf Reflexion angewiesen. 

• Ermunterung zu sachbezogener Kommunikation und Kooperation

Durch gemeinsames Lösen von Aufgaben wird die Kraft der eigenen Argumente und das kreative Potenzial der Gruppe erkannt. Schüler und Schülerinnen lernen, dass die Mathematik eine eigene Fachsprache entwickelt hat. Sie lernen schrittweise diese zu benutzen und mit der Alltagssprache zu verbinden. 

• Stärkung des Vertrauens in die eigene Denkfähigkeit und Lösungsfindung

Schüler und Schülerinnen werden ermutigt, sich auf Unbekanntes und Ungewohntes einzulassen. Dazu dienen neben alltagsnahen Problemstellungen auch Denksport- und Knobelaufgaben, Staunenswertes und Unterhaltsames. Beim Prozess der Lösungsfin-dung wird die eigene Kreativität entdeckt und weiterentwickelt. 

• Förderung von Anstrengungsbereitschaft und Ausdauer

Im Mathematikunterricht wird die erzieherische Aufgabe des Förderns und Fordern sicht-bar. Schüler und Schülerinnen erhalten im Mathematikunterricht immer wieder die Chance sich über einen längeren Zeitraum einer Aufgabenstellung zu widmen. Dabei werden sie unterstützt und ermutigt und zu Sorgfalt und Ausdauer angehalten und die Verantwortung für das eigene Lernen gestärkt. 

• Kompetenzzuwachs auf unterschiedlichem Niveau

Die Lernausgangslage von Schüler und Schülerinnen ist unterschiedlich, ebenso die Chance des Weiterlernens. Der Mathematikunterricht ist deswegen zieldifferenziert an-gelegt. Schüler und Schülerinnen werden über die Leistungsanforderung informiert und erhalten regelmäßig Rückmeldung über ihre Leistungen. Die im Unterricht erbrachten Leistungen und die Leistungen in den schriftlichen Arbeiten werden dabei in einem aus-gewogenen Verhältnis berücksichtigt.

• Kumulatives Lernen

Systematisches Wiederholen und das Vernetzen von Inhalten macht Lernen besonders erfolgreich.

Lernschwächere Schüler und Schülerinnen sind darauf angewiesen, dass diese Vernet-zungen im Unterricht immer wieder aufgezeigt werden. Umfangreiche Unterrichtsinhalte (z. B. Bruchrechnen) sind auf mehrere Schuljahre zu verteilen